Ziemlich begeistert waren Schülerinnen der 8d von der Lesung am Dienstagvormittag. Der Schriftsteller war recht nervös, wie er ganz offen gestand, denn dies war nicht nur seine erste Lesung seit dem Corona-Lockdown, sondern auch die erste aus seinem Buch „Fipp, Vanessa und die Koofmichs“, das 2020 erschien. Ein spannendes und schräges Buch, denn es geht um Aliens, die eines Tages zwischen Reichtstag und Kanzleramt landen. Doch ein intergalaktischer Krieg bricht nicht aus, obwohl er befürchtet und im Krisenstab diskutiert wird. Burkhard Spinnen ist Science-Fiction-Fan und weiß: „ Am Anfang der Begegnung stehen häufig Kommunikationsprobleme.“ Diese besonderen Aliens sehen aber nicht nur beinahe aus wie Durchschnittsmenschen, sie beschäftigen sich auch mit einer sehr menschlichen Tätigkeit: sie shoppen. Die Waren müssen geliefert werden. Spätestens bei der Schilderung der cleveren Berliner Paketbotin hat Spinnen die Klasse gepackt, so dass im zweiten Teil der Stunde viele Fragen gestellt und beantwortet werden. Zum Beispiel die, wie man einen Verlag findet. Heute sei es üblich, eine Agentur einzuschalten, weiß Spinnen. Er habe damals sein Manuskript an einen von ihm bewunderten Autor geschickt und Glück gehabt, dass eine Empfehlung dabei herausgekommen sei.
Nach einer Pause geht es weiter zur 8e. Auch hier zieht Burkhard Spinnen die Klasse mit seiner Geschichte in ihren Bann. Was geschieht, wenn Außerirdische einen coolen Turnschuh shoppen und damit für die Marke weltweit ganz kostenlos Werbung machen? Da hatte die Klasse schon einige Ideen. „Aber wie kommen Sie überhaupt auf die Idee, so einen ungewöhnlichen Roman zu schreiben?“, fragt ein Schüler, der schon einen kurzen Aufsatz im Deutschunterricht nicht ganz ohne findet. Die Ideen würden ihm eigentlich hinterherlaufen, erklärt der Autor, alle würden sich drängeln und irgendwann setze sich eine durch, aus der dann eine Geschichte oder ein Roman entsteht. Große Augen gibt es bei der Auskunft, dass Spinnen im Laufe der etwa 30 Jahre seiner Schriftstellertätigkeit ca. 30 Bücher veröffentlicht hat. Zahlreiche weitere Fragen zum Schriftstellerberuf schließen sich an. Man darf wohl sagen, dass die von Frau Heuing initiierte Lesung für alle Beteiligten ein großer Spaß und eine willkommene Abwechselung zum herkömmlichen Deutschunterricht war.