Dieses Mal drehte sich alles um Kommunikation. Beim Gegenbesuch der Schülerinnen und Schüler aus Frankreich ging nicht nur darum, mit unterschiedlichen Sprachen eine Brücke zueinander zu finden. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 haben mit ihren französischen Gästen grundsätzlicher über Wege der Kommunikation gearbeitet und spannende Erfahrungen gemacht. Die Theaterpädagogin Barbara Kemmler bot einen Einstieg in die Vielfalt menschlicher Ausdrucksmöglichkeiten. In deutsch-französischen Gruppen galt es zunächst den Arbeitsauftrag zu übersetzen und allen verständlich zu machen. Dann konnten die Mädchen und Jungen die Stärke ihrer eigenen Mimik und Gestik erproben. Dass „Sprache“ mehr ist als Vokabeln zu lernen, wurde unmittelbar in der nonverbalen „Aktion“ sichtbar. Bei den Städtischen Bühnen in Münster hat die Gruppe dann erfahren, mit welchen Mitteln die Profis auf der Bühne arbeiten.
„Kommunikativen Kompetenzen“ konnten die Jugendlichen auch bei der Lösung von Stadterkundungsaufgaben zeigen, ein Präsentation von Arbeitsergebnissen musste geplant und nicht zuletzt ein Abschlussevent organisiert werden.
Dass auch über Lieder und Musik kommuniziert wird, hatten die Austauschschüler geahnt. Im Rock- und Popmuseum in Gronau erfuhren sie, dass mit Musik eine Geisteshaltung ausdrückt werden kann und für die Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse gekämpft wurde. Aretha Franklin, zum Beispiel, sang für ein besseres Ansehen der Frau und engagierte sich gegen den Rassismus. Im Laufe der Zeit hat sich der Schwerpunkt in der Musikwelt verschoben - weg von Inhalten hin zur Performance. Der Auftritt mit einer atemberaubenden Choreographie oder einer außergewöhnlichen Kostümierung stehen heute im Vordergrund. Mit viel persönlichem Einsatz nutzten viele die Jugendlichen die „Green Box“ im Museum und interpretierten in passendem Outfit ihre Lieblingslieder.
Michel Ueding, Oberstufenschüler aus der Q1, zeigte, dass es auch aus Schülerperspektive heute etwas zu sagen gibt und die Musik dafür ein probates Ausdrucksmittel ist. Mit drei selbstgeschriebenen und - vertonten Liedern begeisterte er alle am Abschiedsabend. Nicht fehlen durfte dabei natürlich der Song „La Seine“, mit dem die deutsche Gruppe im Oktober in Frankreich begrüßt wurde. Für dieses Lied hat Michel sich mit der französischen Aussprache beschäftigen müssen. Für die zweite Zugabe unterstützen dann die französischen Gäste den Solisten mit Hingabe - eine ausdrucksstarke Geste, für die einem die Worte fehlen….
Sowohl die Filme aus dem Rock- und Popmuseum und vom Abschiedsabend als auch die Fotos sollen schon bald bei einem Nachtreffen gezeigt und ausgetauscht werden. Dann können alle mal wieder so richtig miteinander kommunizieren…