Nach langer Zeit die Ersten in Brüssels EU-Viertel
ErasmusPlus-Projektfahrt der Arnoldiner*innen nach Brüssel
Endlich konnte die seit Januar 2021 mit zwölf Q1-Schüler*innen des Arnoldinums und der polnischen Partnerschule ZSLT Kluczbork über die europäische Onlineplattform „eTwinning“ durgeführte Projektarbeit unter dem Titel „Entrepreneurial Learning in Europe“ im Herzen Europas in die Tat umgesetzt und in einer realen Austauschbegegnung fortgeführt werden.
Die binationale Gruppe setzte sich in Brüssel bei spannenden Besuchen vieler wichtiger europäischer Institutionen - Haus der europäischen Geschichte, Parlamentarium, Europäisches Viertel samt dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission - mit der Geschichte und Funktionsweise der EU (in englischer Sprache) auseinander, vertiefte aber auch ihre geschichtlichen und landeskundlichen Kenntnisse, wie etwa bei der Besichtigung des Löwenhügels-Denkmals zur Schlacht von Waterloo oder beim Erkunden Europas im Kleinen im Mini-Europe, des symbolträchtigen Atomium und des Heysel Viertels.
Unter strahlend blauen Himmel ließen sich die neuerworbenen Kenntnisse besonders kreativ in die Projektarbeit umsetzen, wie etwa die Idee, die eigenen Projektlogos als Graffitis auf gemeinsamen Plakaten und T-Shirts zu gestalten, sichtlich inspiriert durch das Künstlerviertel, in dem die Gruppe untergebracht war. Eine Stadtführung in dem sich stark wandelnden ehemaligen Industrieviertel Brüssels gab Einblick in die Start-Up- und Werbe-Kultur der Zukunft. Beeindruckt tauschten sich die Schüler*innen mit dem selbstständigen Unternehmer und Stadtführer Jean über Ideen zum Unternehmensgründung aus: "Bei der Graffiti-Tour durch Brüssel haben wir gelernt, was Crowdfunding ist." (Züleyha Sen).
Weitere projektrelevante Erkenntnisse sammelten die Teilnehmenden auch in europäischen Institutionen, wie etwa im „Haus der deutschen Wirtschaft“, wo Sandra Parthie, die Leiterin des Büros des Instituts der deutschen Wirtschaft in Brüssel, des Think Tanks, das v.a. die europäische Wirtschaftspolitik beobachtet und kommentiert, sogleich mit den typischen Vorurteilen über die Arbeit der Lobbyist*innen in der EU aufräumte und die deutsch-polnischen Start-Up-Teams (Catchy-Ads, Natural Cosmetics, Around the World und Webdixxy) gezielt dabei beriet, was sie in Bezug auf innereuropäische Gesetze beachten sollten, um ihre Produkte europaweit vermarkten zu können.
Der Besuch einer belgischen Schokoladenmanufaktur, bei dem die wichtigsten Etappen der Produktion von der Kakaobohne bis zum fertigen Produkt und seiner Vermarktung vorgestellt wurden, war durch die anschließende Verköstigung der belgischen Spezialitäten nicht nur für Schokoladenliebhaber*innen eine willkommene Form der Produktprüfung.
Das Besondere an dem Aufenthalt war, dass die Austauschgruppe bei fast allen Stationen mit dem Satz begrüßt wurde, seit langem die erste Gruppe zu sein, die eingeladen werden durfte. Diese Tatsache machte den Teilnehmenden noch einmal das Privileg bewusst, an ihrem Start-Up-Projekt unter direkter Beratung von Wirtschaftsexperten in Brüssel weiterarbeiten zu können, beobachtete Elisabeth Schulze Greiving, die Leiterin des Erasmus Plus-Projekts.
Als Europaschulbeauftragte legt sie besonders Wert darauf, auch interkulturelle Kompetenzen junger Europäer*innen zu fördern und zu stärken. „Am besten gefiel mir während der Fahrt der Kontakt zu unserer polnischen Partnergruppe, da man dadurch neue und andere Menschen kennenlernen konnte“, freute sich Luca Lösbrock, der eine gute Woche lang vorwiegend in englischer Sprache mit seinen Projektpartner*innen zusammenarbeiten konnte. Ein Kontakt, der über das bis Dezember 2021 laufende ErasmusPlus-Projekt ganz im Sinne der Pflege europäischer Beziehungen hinaus bestehen bleiben und als gemeinsame Basis für die Arbeitswelt der Zukunft dienen kann.
Fotos: Eindrücke von der ErasmusPlus-Austauschfahrt
Elisabeth Schulze Greiving