Über Einhörner habe er nichts zu sagen. Er interessiere sich mehr für echte Kindergeschichten, die das Leben schreibt. Hermann Mensing beantwortete im Anschluss an eine Lesung zum Ende des Schuljahres ganz offen die zahlreichen Fragen, die die Schülerinnen und Schüler vorbereitet hatten.
Vorangegangen war eine Lesung aus seinem Roman „Voll die Meise“, die eine solche Geschichte erzählt. Kricke findet im Keller das Luftgewehr seines verstorbenen Opas, und er muss es ausprobieren, auch wenn er natürlich weiß, dass das eigentlich verboten und auch gefährlich ist. Beim Versuch, die Äpfel der schrulligen Nachbarin Frau Roters vom Baum zu holen, trifft er versehentlich eine Meise, die den Schuss verletzt überlebt. Kricke kümmert sich um das Tier, weil er weiß, dass er verantwortlich ist.
Wie die Geschichte ausgeht, hat Hermann Mensing nicht verraten. Die Fünftklässler werden es sicherlich nachlesen. Sie zeigten sich begeistert von der etwas anderen Deutschstunde, die der Autor dann auch noch mit rhythmischen Gedichten über einzelne Kinder krönte.
Lisa Heuing