Internationale Begegnung – gerade jetzt
Die Technik hakt noch, aber der Anfang ist gemacht.
In Pandemie-Zeiten sieht es für die interkulturelle Begegnung schlecht aus. Schüleraustausch, internationale Kontakte oder Kursfahrten können nicht stattfinden und die digitale kann die lebendige Interaktion nur ansatzweise ersetzen. Die Fachschaft Französisch wollte sich damit nicht abfinden, kommt es doch beim Erlernen einer Fremdsprache darauf an, diese - möglichst mit Muttersprachlern - zu sprechen. Angeregt von einem Wettbewerb zum Deutsch-Französischen Tag (22.01.) und zur Europa Woche im Mai ergriff Französischlehrerin Annette Hagemann die Initiative. Bereits vor Corona-Zeiten bestand Kontakt zu einer Gruppe von Deutschlernern am Collége Louis Paulhan in Sartouville, nördlich von Paris. Dorthin nahm Annette Hagemann zu ihrem Kollegen Gael Frank Kontakt auf. Und so kam es dazu, dass sich Anfang der Woche deutsche und französische Neuntklässler zu einem digitalen Austausch trafen. Motto: „EU und you“ oder "Wie stellst du dir die deutsch-französische Freundschaft vor?". Ganz so einfach, wie es im Nachhinein scheint, war es jedoch nicht. Ja - die Tücken der Technik! Die vom französischen Ministerium an die Schüler ausgeliehenen Tabletts waren so gut geschützt, dass die jungen Leute zwar zu Hause ihre Aufgaben bearbeiten, aber noch längst keinen digitalen Kontakt nach Deutschland aufnehmen konnten. Mit einer Blockade des Empfangs hatten die Lehrer nicht gerechnet. Während des Treffens zeigten die Franzosen jedoch Flexibilität. Gemeinsam waren sie stark und nutzten ihre privaten Handys für den Austausch. Wenn auch die Technik zunächst hakte, war der soziale Mehrwert des Treffens unmittelbar spürbar. Das Interesse der Schüler war groß. In Frankreich ist noch Präsenzunterricht, alle Jugendlichen mussten Masken tragen, konnten jedoch aus ihrem Klassenraum kommunizieren. Die deutschen Schülerinnen und Schüler konnten sich dagegen einzeln vom heimischen Schreibtisch in den Gesprächsraum einklinken. Die deutsch-französische Annäherung funktionierte prima. Schnell verabredete man sich für einen nächsten Termin – am Samstag. Dann werden weniger Probleme erwartet. Man sieht sich - zumindest virtuell.