Gemeinschaft neu erleben
Das Fairmobil war in diesem Jahr besonders wichtig
Es war etwas Besonderes – gerade in Pandemie-Zeiten. Die Sechstklässler waren voll freudiger Erwartung, als es hieß: Das Fairmobil kommt! Dieses erlebnispädagogische Projekt gehört schon seit einigen Jahren zum festen Programm der Schule. Es soll zum sozialen Lernen anregen, die Klassengemeinschaft stärken und Spaß machen, und dies konnte trotz Corona-Einschränkungen angeboten werden – auch in diesem Jahr!
Das Team des Fairmobils hatte ein abwechslungsreiches Programm erarbeitet, das perfekt auf die Altersgruppe zugeschnitten war. Schwerpunktmäßig ging es um das Wohlfühlen in der Klassengemeinschaft und in der Schule. Mögliche Störfaktoren wurden benannt, Ursachen erforscht und gemeinsam an Lösungsstrategien gearbeitet. Die Kinder konnten von persönlichen Erlebnissen berichten und mitteilen, wie es ihnen dabei erging. Alle Gesprächsrunden liefen behutsam ab, niemand fühlte sich gezwungen, etwas zu sagen.
Neben den Gesprächen bildeten Spiele und Aktionen eine attraktive Ergänzung. Bunt gewürfelte Gruppen aus Jungen und Mädchen inspirierten dazu, gemeinsam Aufgaben zu lösen und die Grenzen der eingefahrenen Cliquen zu überschreiten. Standbilder wurden erstellt. In der Sporthalle galt es pfiffig und im Team einen Parcours mit 10 Stationen zu bewältigen. Mal ging es darum Vertrauen und Verantwortung zu beweisen und sich gegenseitig blind über Hindernisse zu leiten. Mal musste die ganze Gruppe koordiniert und mit Einsatz aller Sinne einen Turm aus Klötzen stapeln. Betreut wurden die Stationen durch Oberstufenschüler, die mit Freude und Elan die „Kleinen“ anspornten und begleiteten.
Nach dem Parcours waren die Mädchen und Jungen der Erschöpfung nahe – auch das hatten die Tutoren, die das Fairmobil begleiteten, gut im Blick. In den Klassen gab es deshalb eine Spielrunde, die alle in Bewegung brachte und dabei entspannte.
Am Ende dieses ungewöhnlichen Schultages herrschte eine fröhliche Stimmung. „Für mich und meine Klasse war es ein wirklich gelungener Tag. In diesem Schuljahr gab es bislang nichts Vergleichbares: kein Klassenfest, keinen Ausflug, keine Klassenfahrt und jetzt noch nicht mal Gruppenarbeit“, so Stefanie Engels, Klassenlehrerin der 6b. „Da war ein Tag für das Miteinander wirklich dringend angesagt! Schön, dass das geklappt hat!“
Das Fairmobil ist ein Angebot des Jugendrotkreuzes, der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Münster, der Westfälischen Provinzial Versicherung sowie des Arbeitskreises soziale Bildung und Beratung und wird laufend weiterentwickelt und der Lebenswelt der Jungen und Mädchen angepasst. Im Mittelpunkt stehen die Sensibilisierung für Gewalt und Konflikte im Schulalltag, Förderung von kooperativen Fähigkeiten sowie Aggressions- und Spannungsabbau.