Neun seiner Werke in der "Historischen Bibliothek"
Clemens Timpler - bedeutender Professor der "Hohen Schule" Steinfurt
Am 28.2.2024 jährt sich der Todestag eines der berühmtesten Professoren der Hohen Schule zum 400. Mal.
Neben Corad Vorstius, Johannes Althusius, Otto Casmann, der Pagenstecher Familie gehört Clemens Timpler zu den herausragenden Persönlichkeiten der Hohen Schule mit großer regionaler und überregionaler Bedeutung.
Clemens Timpler (geb. 1563 in Stolpen; gestorben 28. Februar 1624 in Steinfurt) war ein deutscher Philosoph, Physiker und Theologe. Neben Jakob Degen gilt er als bedeutendster protestantischer Metaphysiker; er begründete die protestantisch-reformierte Neuscholastik.
Das Lexikon „Religion in Geschichte und Gegenwart“ fasst sein Wirken so zusammen: „(Er schrieb) über fast sämtliche Teile der Philosophie Lehrbücher, die sich im ref. (reformierten, Anm. d. Verf.) Bereich europaweit verbreiteten. Am wichtigsten ist das „Metaphysicae systema methodicum“ (1604), eines der ersten Lehrbücher dieses Gebietes auf deutschem Boden.“
Das „Historische Wörterbuch der Philosophie“ ordnet Timpler als Vertreter des „Semi-Ramismus“ im „aristotelisch-scholastisch-ramistischem Synkretismus“ ein.
Susanne Denningmann (Universität Münster) untersuchte 2009 „Die Wirkung des Logiklehrbuches von Clemens Timpler auf den Steinfurter Unterricht“. Seine Lehrtätigkeit schlug sich in zwei Disputationen von 1614 und 1618 nieder. Wie das „Historische Wörterbuch der Philosophie“ schon beschreibt, bewegte sich Timplers Metaphysik zwischen Aristoteles und Petrus Ramus (1515-1572). Im Unterschied zu Ramus erkannte Timpler die Metaphysik als eigenständige Disziplin an. Dabei grenzte er seine „Logik“ von der Metaphysik ab.
Clemens Timpler bekleidete an der Hohen Schule nicht nur die Professur für Philosophie, sondern er war dort auch mehrfach Prorektor. Sein akademisches Wirken fand seinen Niederschlag in 9 Werken, die sich in der Historischen Bibliothek befinden.