Einmal in die Rolle der Staats- und Regierungschefs schlüpfen und die Herausforderungen der Problemlösung im aktuellen Syrienkonflikt hautnah erleben – genau das haben die Schülerinnen und Schüler der Q2 gemacht. Der Leistungskurs Sozialwissenschaften von Herrn Greiwe und der Grundkurs Sozialwissenschaften von Frau Heming nahmen in Kooperation mit der Bundeswehr erstmals an einem Konfliktplanspiel teil. Geleitet wurde dieses von Hauptmann Roman Hermann, Referent für Sicherheitspolitik und Jugendoffizier in Münster.
Dieses Planspiel drehte sich um den Syrien-Konflikt. In diesem seit fast neun Jahren andauernden Bürgerkrieg wurden nach Angaben von Aktivisten bereits mehr als 380.000 Menschen getötet, darunter rund 22.000 Kinder.
Die insgesamt 28 Schüler und Schülerinnen nahmen hierbei verschiedene Rollen von Politikern, Ländervertretern der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen und der Medien ein. Am Ende des Konfliktplanspiels sollte es, unter sicherheitspolitischen Maßgaben, zu einer Lösung des Syrien-Konflikts kommen. Während des Planspiels mussten die Schüler und Schülerinnen gemäß ihrer Rollen agieren, Interessen formulieren, Reden halten, miteinander verhandeln und zusammenarbeiten, um gemeinsam eine Lösung auszuarbeiten.
Im Vorfeld hatte Roman Hermann die Schülergruppe bereits besucht, um die aus dem Unterricht bekannten Inhalte rund um die Vereinten Nationen, die Bundeswehr und den Syrien-Konflikt zu vertiefen und die nötigen Voraussetzungen für das Planspiel zu schaffen.
Zu Beginn des Projekts haben sich die Schüler und Schülerinnen mit Hilfe von Materialpaketen intensiv auf ihre Rollen und anschließend auf ihre Reden vorbereitet, welche sie auf der ersten Generalversammlung vorstellten. Neben den einzelnen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen hielten auch der „ehemalige Generalsekretär“, der „aktuelle Generalsekretär“ und die „Weltpresse“ eine kurze Rede. Im weiteren Verlauf des Spiels gab es eine Internationale Beratungsphase, in welcher alle Mitgliedsländer untereinander die Möglichkeit hatten, sich auszusprechen und Bündnisse, Koalitionen und Konzepte auszuarbeiten. Anschließend wurden die Standpunkte im UN-Sicherheitsrat vorgestellt und verhandelt, bis es schließlich nach Abstimmungen und Kompromissfindungen über konkrete Maßnahmen zum Aufsetzten einer UN-Resolution kam. Zum Abschluss des Planspiels hielten dann alle beteiligten Akteure eine Rede vor der Generalversammlung, in welcher diese ihre Zufriedenheit mit den Ergebnissen der Verhandlungen im UN-Sicherheitsrat mitteilten.
Hauptmann Roman Hermann hatte als Ziele des Planspiels formuliert, dass das Interesse für Sicherheitspolitik geweckt werden und dass Kompetenzen wie Teamwork oder Methodik in Problemanalyse und Konfliktlösung geübt werden sollten. Die Schülerinnen und Schülern der Q2 waren sich einig: Das Konfliktplanspiel war eine gute Möglichkeit, die Arbeitsweise der Vereinten Nationen besser kennen zu lernen und die Schwierigkeit einer Konfliktlösung zwischen mehreren internationalen Akteuren mit unterschiedlichen Eigeninteressen zu verdeutlichen. Zudem seien die Verantwortung von einzelnen Staatschefs und die Auswirkungen von Entscheidungen auf globaler Ebene deutlich geworden.
Hannah Lemke, Kris Medding (Q2)