Alles anders: Advent 2020
Adventimpuls I: Kölner Dom im Lockdown
Dieser Musiker fasziniert mich. Während des Lockdowns im Frühjahr hat Michael Patrick Kelly ein Konzert im Kölner Dom gegeben, ohne Publikum. Diesen Song hier
↗https://www.youtube.com/watch?v=x59kgGLlNAQ
hat er zusammen mit Jennifer Haben, einer Metal-Sängerin (!), gesungen. Mich bewegt, was für schöne Bilder und Töne im „social distancing“ entstehen können!
Die Melodie dieses Liedes hat Michael Patrick Kelly während seiner Jahre im Kloster geschrieben. In dieser Zeit - vorher hatte er seine große Lebenskrise, mit Anfang 20 - ging er seinen großen Fragen nach, die so viele Menschen bewegen: Woher komme ich? Was soll ich hier auf Erden? Gibt das alles einen Sinn? Gibt es Gott?
Aus seinen Erfahrungen im Kloster, im Ringen mit sich selbst, mit Gott, beim Gebet, beim Lesen der Bibel, machte er Musik, schrieb neue Lieder. Diese Lieder hat er veröffentlicht, nachdem er das Kloster verlassen hatte und wieder in die Musikszene zurückgekehrt war.
Dieses Lied hier ist die Vertonung uralter Worte, die vor fast tausend Jahren auf der Insel Reichenau im Bodensee entstanden sind. Sie sind ein Schrei nach Gott, sie richten sich an Maria, eine Frau voller Güte und Wohlwollen, und handeln vom Elend der Menschen, vom Tal der Tränen, aber auch von der Hoffnung auf Mitleid, auf Barmherzigkeit, schließlich auf die Gemeinschaft mit Jesus als dem ultimativen Retter.
Michael Patrick Kelly macht keinen Hehl daraus, dass er auch Dunkelheit und Verzweiflung erlebt hat (davon erzählt er am Ende seines Konzertes↗[1]).
Deswegen finde ich ihn auch so überzeugend, wenn er von der Hoffnung singt.
Petra Klein
↗[1] Wer das Konzert ganz anschauen möchte, findet den Link hier:
↗ https://www1.wdr.de/unterhaltung/pop-und-musik/michael-patrick-kellys-lockdown-konzert-100.html